Vorsorgeuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen Glaukom
Der grüne Star (Glaukom) ist eine Erkrankung der Augen, deren Häufigkeit im höheren Alter auf über 5 % der Bevölkerung steigt. Das Glaukom bedeutet einen Sehnervenschwund und ist die zweithäufigste Erblindungsursache in der westlichen Welt. Rund drei Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen.
Der Begriff Grüner Star fasst eine Reihe von Erkrankungen des Auges zusammen, denen gemeinsam ist, den Sehnerv zu schädigen. Oft, aber keineswegs immer, geht die Erkrankung mit einem erhöhten Augeninnendruck einher.
Wird die Krankheit nicht behandelt, steht an ihrem Ende die vollständige Erblindung. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für die erfolgreiche Behandlung von sehr großer Bedeutung, weil die Erkrankung – je nach der Glaukomart – in frühem Stadium vom Betroffenen nicht bemerkt wird.
Das hängt mit der Funktionsweise des Auges zusammen, die wir Ihnen hier näher erläutern möchten.
Das Auge und seine Funktion
Unser Sehen ist ein Prozess. Das im Auge eintreffende Licht löst in unserem Gehirn Nervenimpulse aus – die Folgen sind Wahrnehmung von Bewegung, Form und Farbe, Größe des Gegenstandes sowie seine Einordnung in den Raum. Der Vorgang im Auge: Das Licht wird durch die Hornhaut gebrochen und durch die Linse gebündelt. Die Linse passt ihre Krümmung der Entfernung des Objektes an und lenkt das Bild so genau auf die Netzhaut. Die Netzhaut ist eine Schicht hochempfindlicher Zellen am Augenhintergrund. Die hier entstehenden Nervenimpulse werden über den Sehnerv zum Gehirn geleitet.
Das Auge wird von Kammerwasser durchflossen, das für die feste Form des Auges sorgt und für die Nahrungsversorgung von Linse und Hornhaut zuständig ist.
Was beim Glaukom passiert
Die bekannteste Erkrankung bei den Glaukomarten ist das Weitwinkelglaukom. Dabei bleibt der Winkel, der zwischen Iris und Hornhaut liegt und durch den das Kammerwasser abfließt, offen. Dennoch fließt das Kammerwasser nicht ausreichend durch den Schlemmkanal ab, wodurch sich die Flüssigkeit im Auge staut und der Augendruck über die normalen Werte von 10-21 mmHg ansteigt. Dieser hohe Druck schädigt die empfindlichen Nervenzellen in der Netzhaut und führt schließlich dazu, dass sie mit den Nervenfasern absterben.
Der Betroffene entwickelt Gesichtsfeldausfälle, nach und nach geht das gesamte Sehvermögen verloren. Ist nur ein Auge betroffen, wird das andere den Sehverlust zunächst ausgleichen – wodurch die Erkrankung noch später bemerkt wird.
Das Tückische beim Grünen Star ist, dass bei manchen seiner Erscheinungsformen der Augeninnendruck zeitweilig normal bleibt. Symptome werden erst bemerkt, wenn bereits eine starke Schädigung vorliegt. Die Schädigung der Netzhaut kann nur vermieden werden, wenn die Erkrankung so früh wie möglich entdeckt und behandelt wird.
Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören:
- Sehtests
- Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
- Bestimmung des Gesichtsfeldes
- Untersuchung des Augenhintergrundes
- Optische Kohärenz-Tomographie (OCT)
Glaukomvorsorge
Die übliche Glaukom-Vorsorge umfasst die Beurteilung des Sehnervs mit dem Spaltlampenmikroskop und die Messung des Augeninnendrucks, ggf. zusätzlich die Hornhautdickenmessung (OCP).
Bei Verdacht auf ein Glaukom
wird eine weiterführende Diagnostik (HRT, FDT, OCT, Pachymetrie (OCP) eingeleitet.
Wem ist eine Glaukomvorsorge zu empfehlen?
Grundsätzlich kann jeder am Grünen Star erkranken. Zu den besonderen Risikofaktoren zählen:
- Mit zunehmendem Alter (ab 40) steigt die Häufigkeit für eine Glaukom-Erkrankung.
- Die Veranlagung für ein Glaukom ist vererblich.
- Kurzsichtigkeit oder Vorerkrankungen wie Diabetes begünstigen die Entstehung eines Glaukoms.
Das Glaukom ist bis heute leider nicht heilbar, aber gut zu behandeln.
Es gibt einige Maßnahmen, die zu einer deutlichen Verbesserung führen bzw. den Verlauf verlangsamen können:
- Medikamente – um den Augendruck zu senken
- Laseroperation, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern
- Operation mit Einsetzen / Schaffung von künstlichen oder natürlichen Ventilen.
Wir sind immer für Sie und Ihre Fragen da!
Vorsorgeuntersuchungen AMD
AMD – Was bedeutet Makuladegeneration?
Die Makuladegeneration gehört zu den häufigsten Ursachen für einen schweren Sehverlust im Alter. Sie kann jeden treffen, dennoch können nach Umfragen nur etwa 18 Prozent aller Erwachsenen mit dem Begriff etwas anfangen.
Bei der Umwandlung von Lichtreizen in den Sinneszellen kommt ein photochemischer Prozess in Gang, dessen Abfallprodukte vom Auge abgebaut werden müssen. Eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) entwickelt sich, wenn das Auge dies nicht mehr schafft und entzündliche Prozesse jene Stelle auf der Netzhaut schädigen, mit der wir am schärfsten sehen, die Makula (der gelbe Fleck). Denn in der Makula sind die lichtempfindlichen Zellen am dichtesten gelagert – je mehr von ihnen absterben, desto schlechter wird das Sehvermögen.
Diese Degeneration in Kombination mit schadhaften Blutgefäßen führt zu einer kreisförmigen zentralen Narbe auf der Netzhaut.
Wichtig: frühzeitige Diagnose
Eine frühzeitige Diagnose kann Ihnen helfen, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Da die trockene Form auch in die feuchte Form übergehen kann, ist eine regelmäßige Überprüfung durch den Augenarzt wichtig.
Bei der AMD-Vorsorgeuntersuchung prüfen wir das zentrale Gesichtsfeld mit dem AMD-Netz und Ihren Augenhintergrund. Dabei werden wir Ihren Augenhintergrund gezielt untersuchen und so feststellen, ob bereits Veränderungen in der Netzhaut vorliegen.
Um Ihren Augenhintergrund bestmöglich zu beurteilen ist es notwendig, Ihre Pupille mittels Augentropfen zu erweitern. Im Anschluss werden Sie an diesem Tag unscharf sehen, so dass Sie an diesem Tag kein Fahrzeug führen dürfen. Wir bitten Sie daher, sich zuvor eine Fahrgelegenheit nach Hause zu organisieren. Selbstverständlich rufen wir Ihnen auch gerne ein Taxi.
Augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen nicht enthalten. Wir bieten Ihnen diese Früherkennungsmaßnahme daher als Selbstzahlerleistung an.
Wenn Sie wegen Ihres Sehvermögens Sorgen oder Befürchtungen haben, sprechen Sie uns bitte an. Nur eine fachärztliche Diagnose kann Sicherheit bieten.
Amblyopievorsorgeuntersuchung für Kinder
Amblyopie (Schwachsichtigkeit)
Symptome, Behandlungsmöglichkeiten
Als Amblyopie (Schwachsichtigkeit) wird eine dauerhafte Sehschwäche bei Kindern bezeichnet, die daher rührt, dass sich die Sehfähigkeit im frühen Kindesalter nicht richtig entwickeln konnte. Einfach ausgedrückt: das Sehen konnte vom Gehirn nicht richtig gelernt werden. Meist ist die Ursache ein Sehfehler oder Schielen, was nicht rechtzeitig erkannt oder nicht behandelt wurde. Das Gehirn kann die verfälschten Seheindrücke der Augen nicht korrekt verarbeiten, wodurch sich die fürs Sehen zuständigen nervlichen Strukturen nicht vollständig entwickeln konnten.
Mögliche Ursachen
- Fehlsichtigkeiten, (besonders zu spät korrigierte Fehlsichtigkeit)
- Schielen (sichtbar oder als Mikroschielen unauffällig!)
- ungleiche Brechkraft beider Augen (Anisometropie)
- eine organische Beeinträchtigung, die keine scharfe Bildeinstellung auf der Netzhaut zulässt, z.B. Trübungen von Hornhaut oder Linse (angeborener Grauer Star), Linsenlosigkeit, durchbohrende Augenverletzungen und / oder eine durch ein herabhängendes Lid verdeckte Pupille.
Diagnostik und Therapie
Eine Amblyopie kann mithilfe einer Reihe von Sehtests beim Augenarzt und einer Orthoptistin schon im Säuglings- und Kleinkindalter festgestellt werden. Untersucht werden u.a. der Sehfehler (Brechkraft der Augen), der Augenhintergrund und mögliche Fehlstellungen der Augen. Die Therapie einer Amblyopie verläuft zweigleisig: Zum einen muss der ursächliche Auslöser behandelt werden. Zum anderen wird mit einer Okklusionstherapie (Abdecktherapie) nach einem genau vorgegebenen Rhythmus das gut sehende Auge mit einem Augenpflaster abgedeckt. Damit wird dem Gehirn ermöglicht, auch vom sehschwachen Auge einen Seheindruck zu empfangen und die nervliche Verarbeitung zu trainieren. Durch das ständige Tragen einer optimalen Brille hat die für das sehschwache Auge zuständige Hirnrinde nun zusätzlich die Chance, sich normal zu entwickeln.